GSW "Battlefield" am 05. November 2005
in der Sauerlandhalle in Altenhundem

Pünktlich um 10:30 Uhr saßen Blackhart und ich planmäßig in unserer Karosse um uns auf den Weg in das 400 Kilometer entfernte Hochsauerland zu machen. Vor der Autobahnfahrt tankten wir noch mal in Nürnberg an einer Shell. Und wie nicht anders zu erwarten hatten die Mineralölkonzerne pünktlich zum Wochenende kräftig an der Preisschraube gedreht, nachdem der Liter Super innerhalb von anderthalb Tagen um satte 6 Cent auf 1,25(9) Euro geklettert war, heißt: die Raubritter haben wieder einmal zugeschlagen! Während sich Blackhart anschließend auf die Autobahnfahrt konzentrierte, verewigte ich in unserem Navigationssystem schon mal die Adressen unserer Pension, der Location des Fantreffs und die der Sauerlandhalle. Und - man staune - innerhalb der nächsten zwanzig Kilometer checkte unser Garmin-Teil endlich, wo wir uns momentan befinden. Eindreiviertel Stunden später und 200 Kilometer weiter holten wir am Rastplatz Langen-Bergheim unser Frühstück nach, umringt von einem halben Batallion amerikanischer "Old Ironsides". Mein Essen war mal wieder ein totaler Reinfall da meine Currywurst geschmacklich aus einem weißrussischen Chemiewerk zu stammen schien und die Pommes die Bruchbiegefestigkeit von getrocknetem Stahlbeton aufwiesen. Ich frage mich, wie man so etwas zahlenden Kunden nur andrehen kann *kopfschüttel*. Deutschlands Raststätten sind bezüglich des Essens schon etwas Besonderes.

Eine viertel Stunde später saßen wir wieder im Auto, um die restliche Strecke zu meistern. Die Fahrt auf der A45, meistens mit 180 Km/h, war absolut traumhaft. Eine derart freie Fahrt hatten wir schon lange nicht mehr. Und der Spätherbst zeigte sich heute noch mal von seiner besten Seite mit 12 Grad bei strahlendem Sonnenschein, teilweise unterbrochen von ein paar dunklen Wolken, welche auf den letzten Autobahnkilometern dichter wurden. Zwischendurch nervten ab und zu ein paar Komiker die mit 120 Km/h unbedingt auf die linke Spur rüberziehen mussten und uns damit zu teilweise starken Bremsmanövern nötigten. Für manche Autofahrer scheint “Rückspiegel“ ein Fremdwort zu sein. Aber wir nahmen es gelassen, auch wenn ich später beim Überholen so manchem Schläfer durch aussagekräftige Gestiken unmissverständlich auf seinen Fahrfehler aufmerksam machte.

Die rasante Autobahnfahrt hatte zur Folge, dass unsere Tankuhr zusehends den linken Anschlag anvisierte. Etwa 35 Kilometer vor Olpe machte ich Blackhart darauf aufmerksam den nächsten Rasthof anzufahren, da wir im Sauerland hundert pro wieder keine Tanke finden werden, aber auch auf der Autobahn hielten wir vergeblich danach Ausschau. Ab Olpe setzten wir unsere Fahrt wie gewohnt auf der Landstraße fort - ständig auf der Suche nach einer Aral oder ´ner Shell. Erst 30 Kilometer weiter wurden wir in Altenhundem fündig und ließen den Tank vollaufen. Nach einer abschließenden und nicht unwesentlichen finanziellen Schröpfung fuhren wir zu unserer Pension, wo wir sehr positiv überrascht wurden. Die Zimmer mit ihren nagelneuen Einrichtungen waren einfach ein Fest für die Augen, in der Luft lag noch der Geruch neuer Möbel. Ein Bad, ausgestattet mit modischen Bodenfliesen und Halogenstrahlern in der Decke, auch hier alles neu - was will man mehr? Und das alles für 55 Euro pro Zimmer, da kann man sich wirklich nicht beschweren.

Mit dem Pensionsschlüssel im Gepäck war unser nächstes Ziel das Fantreffen im etwa zehn Kilometer entfernten "Eulenspiegel", das wir nach einer von unserem Navigationssystem verursachten Chaosfahrt auch irgendwann fanden. Für 17 Uhr hatte man den offiziellen Beginn anberaumt, jetzt um 16 Uhr waren bereits Teile der High Society des Cyboards anwesend. Und bereits vor 17 Uhr wurde es voll in der relativ kleinen Kneipe, d. h. mit etwa 25 bis maximal 30 Gästen war das Teil irgendwie kurz vorm Platzen. Zwischendurch erschienen paarweise ein paar Wrestler wie Steve Douglas und Ares, Murat und Andy und als besonders Highlight Rhyno und X-Legend. Und irgendwo saß auch Kovac, der sich ein Bier nach dem anderen gönnte. Zu meinem äußersten Erstaunen ließen sich ständig irgendwelche Fans mit dem mittlerweile in Stimmung gekommenen Kovac fotografieren, während Rhino und X-Legend teilweise unbeachtet herumstanden. Manchmal versteh´ ich die Fans einfach nicht.

Um 18 Uhr etwa bezahlten wir und wollten eigentlich unser verspätetes Mittagessen nachholen, was mit Sabine und Salva im Schlepptau nicht ganz einfach war, da jeder seine eigene Vorstellung hatte. Hatte sich Salva noch im Eulenspiegel als Restaurantführer angeboten, so outete er sich draußen im Freien als Mogelpackung. Aber auch so sorgte er für die eine oder andere Lachnummer („Dort drüben wo jetzt der Friseur ist war letztes Jahr noch ein Dönerladen“). So irrten wir eine Zeit lang durch die Gegend. Vor einem Chinarestaurant studierten wir die Speisekarte im Aushang und waren uns darüber einig, dass die Preise einfach eine Unverschämtheit sind. Um nicht noch mehr Zeit totzuschlagen futterten wir im Dönerladen nebenan in dem das Chaos regierte, welches Blackhart reichlich frustrierte. Zuerst fragte man sie nicht einmal, was sie futtern möchte und als sie dann irgendwann doch noch eine türkische Pizza bestellen konnte musste sie mit zusehen, wie diese an einen anderen Kunden verkauft wurde. Zur “Entfrustung“ überließ ich ihr die Hälfte meines Dürüm-Döners.

Ein kurzer Fußmarsch brachte uns wieder zum "Eulenspiegel" zurück und eine kurze Autofahrt auf dem Parkplatz der Location, wo ich erst einmal einen ohrenbetäubenden Lärm registrierte bzw. vielmehr ein rhythmisches Scheppern. Irgendein technisches “Genie“ war auf dem besten Weg dazu, die Lautsprecher in seinen Wagen zu schrotten - Klirrfaktor nahezu 100 Prozent. Beim näher kommen stellte ich fest, dass es sich hier um so eine Art inoffizielles Moonsault-Treffen mit vielen bekannten Gesichtern handelte. Schön auch das ich endlich mal TyCho kennen lernte, der mir mit seinen hochqualitativen EWP-Fotos sehr gut in Erinnerung geblieben ist – mir fallen jedes Mal die Augen raus, wenn ich seine Bilder mit unseren vergleiche. Ich wollte ihn schon seit Monaten fragen wie er die so hinbekommt und hatte endlich eine Gelegenheit. Im Endeffekt macht er ~in~etwa~ das gleiche wie wir, nur hat er anscheinend etwas mehr Talent zum Detail. Aber gut das es Leute gibt die besser sind als wir, sonst hätten wir überhaupt keine Motivation uns zu steigern. Cyben, Choosi und die üblichen Verdächtigen waren ebenfalls vor Ort, teilweise schon “etwas lustig“, was sich im Laufe des Abends aber noch steigerte.

Irgendwann wurde es uns kalt - also nichts wie in Richtung Halle! Nur dort standen wir vor verschlossenen Türen. Und uns wurde immer kälter und kälter. Während sich hinter uns eine immer größere Menschentraube bildete, kritisierten Gerd Wilkinson und ich in regelmäßigen Abständen lautstark den verspäteten Einlass. Um 19:20 Uhr konnten wir uns endlich in der Halle auftauen. Anscheinend hatte Darksoul seinen Baseballschläger verschlammt der urplötzlich spurlos verschwunden war und zu einer panischen Sucherei führte - deswegen (?) die Verspätung. Ich war mal wieder erstaunt wie viele bekannte Gesichter man hier oben im Sauerland trifft. Ich hab´ auch keine Ahnung wie viele Hände ich geschüttelt hab´, aber es waren viele. Und jeder hatte was zu erzählen – fragt mich aber bitte nicht mehr nach einzelnen Details.

Kurz vor Beginn der eigentlichen Show nahm Blackhart ihren neuen Platz als Ringfotografin ein - auch wenn sie das bei der ACW vor ein paar Wochen schon etwas geübt hat. Dazu gesellte sich irgendwann noch ein Ringfotograf und ab dem ersten Match noch ein Mädel - alle drei mit ihren Canons, was teilweise lustig zu beobachten war: Wechselte Blackhart die Ringecke, dackelten ihr die anderen beiden nach statt sich zu verteilen. Nur hätte man dem 1.85m-Typen gleich Anfangs erklären sollen, dass er seine Fotos von der Ringecke aus machen soll und nicht mittig zwischen den Ringpfosten stehend, also genau vor einem Block entrüsteter Fans. Das hat dazu geführt, dass er sich von einer Zuschauerin einen fürchterlichen Anschiss einfing. Ich hab´s ihm dann später in der Pause noch mal erklärt und ab da hat er’s auch geschnallt – glaube ich zumindest. Kommunikation ist einfach alles. Aber auch Kameramann Sjörd hatte seinen Nerv-Tag, nachdem er mir die halbe Show über vor der Nase herumtanzte und ich ihm irgendwann dafür mit Exekutionsmaßnahmen drohte, denn langsam nervte es: Entweder ich hatte Sjörd oder diesen "Superfotografen" vor der Nase - deswegen kann ich zu einigen Kämpfen auch nicht viel sagen sondern sie nur grob umschreiben. Die Damen blieben wenigstens zum Fotografieren an den Ringpfosten.

Zu den Kämpfen:

Der Opener mit Murat vs. Brix war eine gute Wahl. Ich glaube langsam, dass Murat so ziemlich jeden in Grund und Boden stampfen kann den man ihn vor die Nase stellt. Ich hatte allerdings auch noch nie Grund, daran zu zweifeln.

Das nächste Match Absolute Andy vs. Stevie war die Steigerung des Abends. Man sah deutlich, dass sich die beiden nicht zum ersten mal begegneten. Und besonders stolz waren wir, als "unser Nürnberger" Andy den Kampf für sich bestritt. Normalerweise schreien wir nicht für den Heel – aber noch weniger für einen aufgeblasenen Steve Douglas, auch wenn er sich das wrestlerisch leisten kann.

Steve Corino vs. Doug Williams war dann die Hypersteigerung hoch drei, was man auch deutlich an der Lautstärke des Publikums hörte. Sieger: Steve Corino

Im GSW World Heavyweight Championship Match besiegte Kovac CSM, nachdem letzterer sehr unglücklich vom Seil gerutscht ist und ungeplant auf seinen Arm landete - Diagnose: gebrochen. Eine gute Besserung wünschen alle Dragonhearts!! Einziger Trost für Mike: Er bekam den Titel, den wir zuvor bei Kovac immer als Delirium-Award titulierten.

Im anschließend von mir getauften "Twins-Match" besiegte X-Legend den fast gleich aussehenden Rhino. Die Ähnlichkeit ist teilweise verblüffend. Wir waren uns einig, dass es sich bei diesen beiden problemlos um Brüder handeln könnte. Erwähnenswert ist auch der Gore den Rhino einen etwas überraschten Soulfly präsentierte, so dass dieser bei seinem Flug aus dem Ring kein Ringseil mehr erwischte und ungebremst vor den Zuschauern am Boden landete. Das war schon mehr als heftig und vermutlich die härteste Aktion, die Fly jemals einstecken musste. Nicht weniger heftig war der Kampf selbst – ich würde sagen, so ziemlich das Beste, was ich jemals bei einer Euro-Show gesehen hab.

Die Einzelheiten der Battle Royal äh "Battlefield" erspare ich mir jetzt, sonst müsste ich einen ganzen Roman schreiben – war zumindest sehenswert und voller Überraschungen. Nur auf den Eingriff von Darksoul, der alle Aktiven mit seinen Alubaseballschläger niedermähte, hätte man verzichten können. Aber das gehörte zur Storyline, da er bald seinen Abgang macht (Beifall!). Sieger der Battlefield: X-Legend

Im Mainevent schlug Steve Corino einen etwas fertigen Michael Kovac (war der Tank leer??). Das soll aber keinesfalls heißen, dass der Kampf schlecht war. Ein paar Bier und Kovac wäre wieder fit gewesen *lach*. Ein schöner Mainevent mit Leuten, die eines Mainevents würdig sind. Allerdings fällt mir auf das Kovac, während er seine Kämpfe dominiert, immer so ziemlich die gleichen Moves bringt, teilweise auch die gleichen Movefolgen. Oder haben wir ihn in den letzten Jahren einfach zu oft gesehen? Er ist zwar ein Super-Wrestler – kein Zweifel, kommt aber auch nicht weiter und mit dem Publikum kann er bis heute nicht umgehen. Aber jeder hat seine eigene Vorstellung von Wrestling, weshalb sich niemand meiner Meinung anschließen muss.

Nach der Show unterhielt man sich noch und ich suchte des öfteren Blackhart, die ständig von Besuchern für diverse Fanfotos “gebookt“ wurde. Ich brauchte also nur zu schauen, wo es ständig blitzt *lach*.

Um 0:49 Uhr konnten wir uns endlich losreißen um zu unserer Pension zu fahren. Dort angekommen wollte ich wie üblich die Fotos der Show auf das Notebook überspielen - aber denkste! Trotz jahrzehntelanger Erfahrung auf dem Computersektor fuckte ich ausnahmsweise ab: Normalerweise werden Digicams, die via USB-Bus an einen Computer angeschlossen sind, zumindest unter XP im Windows Explorer als Wechseldatenträger angezeigt – wie beispielsweise ein USB-Stick oder unsere Sony-Digicams. Nicht so unsere Canon 20D - für die braucht man einen speziellen Treiber der mit dem restlichen Canon-Zubehör natürlich bei uns zuhause im 400 Kilometer entfernten Nürnberg lag - ganz toll! Dann wird es wohl einen Tag länger dauern bis wir die Fotos online stellen können. Also guckten wir uns einen Teil der Fotos im Bett auf dem 1,8-Zoll Bildschirmchen der Kamera an, danach war Schlafenszeit angesagt.

Nach ein paar Stunden Schlaf rief die Dusche und danach der Frühstücksraum nach uns, wo wir während eines reichhaltigen Frühstücks die nächsten zwei Stunden mit den Leuten von wrestlingcorner.de über den vergangenen Abend plauderten. Danach wollten wir noch geschwind unsere Zimmer bezahlen, was bei der Pensionswirtin mit dem gesteigerten Mitteilungsbedürfnis nicht ganz einfach war. Ich lobte unser wirklich geniales Zimmer und durfte mir in der nächsten viertel Stunde die Komplette Pensionsgeschichte anhören, vom ersten ausgebauten Zimmer für Gäste bis heute. Zum Ausstellen der Rechnungen verließ die Dame uns noch mal kurz und jeder bat mich, bitte keine Fragen mehr zu stellen. Als Lästermäuler Nummer Eins konnten wir uns ein wenig Spott nicht verkneifen – um den ganzen Nachmittag in Speisesaal verbringen zu können hätten wir beispielsweise noch so Fragen stellen können wie “Können sie mir die Sache mit dem Anbau noch mal etwas genauer erklären“ oder “Wie war das noch mal mit den Bädern? – Ich hab´ das nicht ganz verstanden“ *lach*. Aber pssst – wir vernahmen Schritte. Ohne ein Thema anzuschneiden bezahlten wir anschließend und verabschiedeten uns so schnell es ging. Auf den Parkplatz fotografierte ich noch mal unsere Delegation, dann verabschiedeten wir uns voneinander.

Was danach folgte war die übliche Heimfahrt, Blackhart am Steuer und ich mit dem Notebook am Beifahrersitz. Aber auch im Auto veräppelte uns heute die Technik, da unser Navi über eine Strecke von zirka zwanzig Kilometern urplötzlich keinen Satelliten mehr fand. Auf halber Strecke pausierten wir kurz, um ein paar Fotos von der Landschaft zu schießen. Drei Minuten später hielten die Leute von Wrestlingcorner hinter uns und fragten nach, ob wir eine Panne haben - hatten zwar keine, aber trotzdem Danke Leute! Weiter erfuhr ich, dass wir nicht die einzigen waren, die keinen GPS-Empfang hatten. Beruhigt setzten wir unsere Fahrt in Richtung Autobahn fort.


Da die Sattelitenverbindung auch in Olpe relativ schlecht war, lotste uns das Navigraffel zu unserer Überraschung zuerst auf die Dortmunder Autobahn und beschwerte sich anschließend noch mit den Worten "Route wurde verlassen - Neuberechnung im Gang … bitte wenden … usw.". Ich war mal wieder kurz davor das Fenster runterzukurbeln um das nervige Teil zu entsorgen, beschloss dann jedoch das Notebook hochzufahren und mit Magnet-GPS-Maus auf dem Autodach den GPS-Empfang zu checken - ebenfalls Fehlanzeige.

Auf der Autobahn war wieder wenig los und hätte es keine Geschwindigkeitsbegrenzungen gegeben, wären wir in zwei Stunden in Nürnberg gewesen. Bei Würzburg / Rottendorf wechselten wir auf die Landstraße um kurz in das ehemalige "Lara´s" reinzuschnuppern - ehemalig deswegen, weil deutschlandweit fast alle "Lara´s" verkauft wurden bis auf eins, damit der Name weiterhin geschützt bleibt. Der Rest heißt seit dem Verkauf "Bonnie´s", aber viel hat sich seitdem auch nicht geändert, heißt: Wenn man schon an Würzburg vorbei brettert, ist ein Besuch bei Bonnie´s sehr empfehlenswert. Der Fahrer kann sich ausruhen, der Beifahrer einen Pitcher (=1,5L) Bier reinziehen *grins*. Die restlichen hundert Kilometer verliefen ereignislos, da platt und zu faul zum Meckern ;-).

In Nürnberg angekommen konnte ich es mit Sack und Pack in den Händen gar nicht erwarten, unsere Fotos zu sehen, d. h. Computer und Digicam liefen bereits, als ich meine Schuhe auszog. Danach klickte ich die ersten Fotos an und wurde etwas fahl im Gesicht, da mir sofort auffiel, dass die Farben versaut waren. Vor der Show hatte ich mir ein Buch speziell zu unserer Kamera gekauft, wo auch beschrieben war, wie man an den kamerainternen Farbsettings herumspielt. Eine Anhebung wurde als das None-Plus-Ultra angepriesen (“Copyright by Data Becker“) und obwohl ich es besser hätte wissen müssen hob ich die Werte für Schärfe um eine, die für Kontrast und Farbsättigung gleich um zwei komplette Stufen an – Ergebnis: Eine einzige Katastrophe! – Die Fotos waren mehr oder minder für die Tonne, obwohl sie zuvor auf dem Display noch ganz gut aussahen. Wenn es Momente gibt in denen man heulen könnte dann war jetzt so ein Moment. Ich könnte diesen Buchautor von Data Becker stundenlang dafür knüppeln!

Während ich kalkweiß und geschockt vor dem Monitor saß schmiss Blackhart ihre Bildbearbeitung an und rettete, was noch zu retten war – bis hinein in die frühen Morgenstunden des Montags. Von den Ursprünglich 1027 Fotos blieben aber immerhin fast 850 erhalten. Ich war fast ein wenig baff wie sich versaute Fotos wieder einigermaßen hinbasteln lassen, auch wenn man sieht, dass daran gepfuscht wurde – allerdings nicht an allen. Aber im Gegensatz zum Original sahen die Bilder wenigstens nach was aus. Jetzt erhole ich mich aber erst einmal von den Schock – und stelle die Farbparameter unserer Canon wieder auf normale Werte, damit die nächste Show rein optisch wieder besser rüberkommt.

Verletztenliste:

- 1027 farbverfälschte Fotos ;-)
- ein von der Technik frustrierter Robby Ventura


Geschrieben: Robby Ventura